Was haben Technik und Ernie und Bert aus der Sesamstraße gemeinsam? Ich wusste es bis vor kurzem auch nicht. Aber ich war froh, dass mir immer wieder eine kleine Geschichte dieser beiden liebenswerten Kerlchen durch den Kopf ging. Ansonsten hätte ich möglicherweise den Spaß an der Arbeit verloren.
Im September lief mir immer wieder das Thema Nachhaltigkeit über den Weg. Vielleicht, weil es einer meiner wichtigsten Werte ist – privat wie beruflich. Daher fange ich mit diesem Thema an:
Nachhaltigkeit auf der Webseite
Wer hätte gedacht, dass das ein Thema sein könnte? Nachhaltigkeit in jeder Hinsicht gehört zu meinen 3 wichtigsten Werten. Als ehemalige Energiemanagerin für Gebäudetechnik (einer meiner vielen Berufe die ich schon mal ausgeübt habe) ist das vielleicht auch kein Wunder. Daher nahm ich die Inpulse von Wildpeppermint-Design gerne auf.
Der Hoster ist sicher der größte Hebel. Bin schon seit vielen Jahren bei webgo und glücklich, dass er bei den Geschwindigkeitsmessungen immer auf den vordersten Plätzen steht, sondern auch zu den „grünen“ Webhostern gehört. Das bedeutet, dass der Hoster seinen Strom aus regenerativen Quellen bezieht.
Dies wird von der Green Web Foundation bestätigt, einer unabhängigen non-profit Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Internet bis 2030 auf fossilfreie Energie umzustellen. Ein engagiertes und erstrebenswertes Ziel, wenn man bedenkt, dass das Internet mit all seinen Servern so viel Strom verbraucht wie ein ganzer Kontinent! 😮
Auch wenn die Suchmaschinen und Streaming-Dienste einen wesentlichen Anteil am Stromverbrauch haben und meine Webseite so gut wie keinen Einfluss hat, ist es mein Anteil den ich an dieser Stelle dazu beitragen kann. Ich freue mich, dass ich meine Webseite mit „grünem Strom“ läuft. 😀
Nachhaltigkeit im Marketing
Dieses Monat ist mir Google gleich mehrmals unangenehm aufgefallen:
Beim ersten Mal hatte ich einen Artikelentwurf einer anderen Bloggerin kommentiert. Mein Verbesserungsvorschlag war, die inhaltliche Reihenfolge etwas zu ändern. Wie ich dann erfuhr, hatte die Bloggerin es anfangs sogar so geschrieben, weil es auch ihrem Leseempfinden entsprach. Sie hat es dann aber geändert, da Google eine andere Reihenfolge bevorzugen würde. Hmm… 🤔
Beim zweiten Mal ging es um die Länge meines Blogartikels. Von mehreren Seiten bekam ich das Feedback, dass der Artikel etwas lang sein. Tja, ich hatte ca. 1.000 Wörter geschrieben, aber wenn es nach Google geht, dürfen es gern 2.000 bis 2.500 Wörter sein. Mein Artikel war also eher noch zu kurz. Aber wenn Google das sagt, dann muss ich es wohl ändern, oder? Hmm… 🤔
Das dritte Mal geschah im Gespräch mit meinem Business-Buddy. Sie bemängelte, dass die Blogs heutzutage alle gleich aussehen würden, Einleitung, Inhaltsverzeichnis, Listen, HowTos Fazit usw. Das sei langweilig. Ich weiß ja nicht wie es Dir geht, aber ich konnte ihr da nur zustimmen, merkte aber an, dass es Teil der Suchmaschineoptimierung sei. Hmm… 🤔
Selbstverständlich möchte mit meiner Webseite gefunden werden, aber:
Wenn das Leseempfinden durch die Suchmaschinenoptimierung so gestört wird, dass die Menschen die Artikel nicht mehr mit Freude lesen mögen, dann stimmt da was nicht.
Wie geht es Dir mit den Blogs die Du so liest? Schreib es mir gerne in die Kommentare.
Ich habe für mich beschlossen, dass ich für Menschen schreibe und nicht für Maschinen. Mein Monatsrückblick war anfangs nur als Experiment gedacht, aber inzwischen habe ich erfahren, dass die Monatsrückblicke eh nicht für Suchmaschinen relevant sind. Daher werde ich die Monatsrückblicke alle zwei Monate fortsetzen und so schreiben wie es mir gefällt.
Für die Artikel in denen es um das Leben als Scanner-Persönlichkeit, Tipps und Tools geht, habe ich noch keine richtige Lösung gefunden. Mal sehen wo die Reise hingeht.
Nachhaltigkeit bei der Auswertung
Nachhaltig trifft es vielleicht nicht ganz. Ich würde sagen es geht um Anstand und Vertrauen gegenüber Dir als Webseiten-Besucher beim Auswerten des Traffics.
Wenn man ein Business betreiben will, kommt man um bestimmte Auswertungen nicht herum. Google-Analytics kam daher von Anfang an für mich als Tool nicht in Frage, auch wenn über 50% aller Webseiten es nutzen. Google sammelt zu viele Daten und hat ein Datenschutzproblem.
Jetzt habe ich Trackboxx gefunden. Mit diesem Tool werden keine Cookies gesetzt und keine IP-Adressen gesammelt wie bei Google-Analytics. Das Tool ist also DSGVO-konform und liefert mir alle wichtigen Daten. Außerdem kommt es aus Deutschland. Dass der Entwickler nur ca. 30 km von mir entfernt wohnt, finde ich besonders charmant.
Kostet etwas (nicht viel), aber das ist es mir wert, wenn ich dadurch sicherstellen kann, dass datenschutzrelevante Daten nicht an einen Großkonzern gehen.
Technik
Und auch diesen Monat hatte mich die Technik wieder im Griff. Dabei fing alles ganz harmlos mit einem Zufallsfund an.
Eigentlich hatte ich nur einen Speedtest mit pagespeed.web.dev durchgeführt. Mit der Geschwindigkeit der Webseite war alles in Ordnung. Wunderbar.
Aber nebenbei wurden noch weitere Parameter in dem Test geprüft und es zeigte sich dass der SEO-Wert unterirdisch schlecht war, nur 54 von 100 möglichen Punkten.
Die genaue Analyse ergab dann, dass die Webseite von der Indexierung bei den Suchmaschinen ausgeschlossen ist. Die Suchroboter erhalten von meiner Webseite die Anweisung diese nicht zu durchsuchen. Wie bitte??? 😱 Ich mochte gar nicht daran denken wie lange das schon der Fall ist.
Aber gut, Problem erkannt, Problem gebannt, sagte ich mir. Die üblichen Verdächtigen in so einem Fall hatte ich schnell ülberprüft. Sie beseitigten das Problem aber nicht. Und dann begann eine lange, sehr zeitintensive Lösungssuche die in immer größere Kreise zog. Am Ende stand sogar eine Neuinstallation und ein Providerwechsel als Lösungsoption im Raum.
Und die ganze Zeit über, während sich das Problem immer weiter auswuchs, musste ich an Ernie und Bert aus der Sesamstraße denken. Vielleicht erinnertst Du Dich an den Zoobesuch?
Bert fragte Ernie wie sein Tag so war und Ernie anwortete zunächst, es sei nichts besonderes losgewesen, er hätte nur so einen kleinen Kratzer am Zeigefinger. Wie das passiert sei, fragte Bert weiter. Er sei hingefallen.
Und dann beginnt ein Frage-Antwortspiel und mit jeder weiteren Nachfrage von Bert offenbart Ernie ein weiteres haarsträubendes Detail. Es kommen ausgebrochene Affen, Elefanten, Nashörner und Giraffen drin vor und endet damit, dass sie von einem Blitz geblendet wurden, den ein Ufo ausgesendet hatte!
Und Bert wird mit jedem Detail immer aufgeregter und fassungsloser. Ich fühlte so mit Bert, als mein Technik-Problem vor meinen Augen immer größer wurde. Ernie beendet die Geschichte in dem er sagt, dass eigentlich nichts los gewesen sei. Ja genau, eigentlich war es nur ein kleiner Zufallsfund…
Doch lange Rede kurzer Sinn – das Technik-Problem ist gelöst! Keine Neuinstallation, kein Providerwechsel.
Und so sehen die Zahlen jetzt aus:
Alles im „grünen Bereich“. Besonders freut mich auch, dass sich meine Bemühungen die Website barrierefrei zu gestalten, offenbar gelohnt haben.
Was war sonst noch?
Bücher die ich gelesen habe
Wie es sich für eine Scanner-Persönlichkeit gehört, lese ich immer mehrere Bücher nebeneinander her. Oftmals sind 4 oder 5 Bücher die ich an unterschiedlichen Stellen im Haus verteilt habe, damit ich auch wirklich in jeder freien Minute lesen kann.
Zwei Bücher möchte ich hier erwähnen und auch empfehlen:
„Der Weg des Bogens“ von Paulo Coelho
„The Road Less Stupid“ von Keith J. Cunningham
Scannertypisch liegen die Interessen auch bei der Buchauswahl (scheinbar) weit auseinander. Bei dem einen Buch handelt es sich um Erbauungsliteratur und in dem anderen Buch geht es um Ratschläge für das eigene Business.
Währed des Lesens fand ich jedoch, dass sich die beiden Bücher wunderbar ergänzten. In beiden Büchern geht es darum Ziele zu erreichen und wie der Weg dorthin aussehen kann.
Die bildreiche und schnörkellose Sprache von Paulo Coelho legte sich in meinem Kopf immer wieder über die fundierten und von Erfahrungen geprägten Ratschläge Cunninghams. Und wenn ich in Gedanken dem Weg des Bogens folgte, war es geradezu ein Vergnügen die Empfehlungen für das Business mit der Kunst des Bogenschießens zu verflechten. Vom Bogen (das Werkzeug), den Pfeil (die Absicht), die Pfeilspitze (Fokus), die Spannung des Bogens (Energieeinsatz) bis zum Schuss (der Moment wo alle vorbereitenden Tätigkeiten abgeschlossen sind).
Fotos für die Wand
An dem ersten verregneten Wochenende des Monats habe ich mich um meine Fotos der letzten Jahre gekümmert. Seit Jahren überlegen wir, mit welchen Bildern wir unsere Räume verschönern wollen. Wir kamen aber nie richtig vorwärts.
Das hat sich geändert, seitdem ich einen eigenen Fotodrucker habe mit dem ich bis 48 x 33 cm drucken kann. Das ist schon eine ganz ordentliche Größe. Lange hatte ich überlegt, ob ich mir diesen Drucker wirklich leisten will. Die Antwort lautet jetzt eindeutig – Ja!
Ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, aber die Bilder sind schöner, als von einem guten Fotolabor. Jetzt kann ich „schnell mal eben“ etwas ausdrucken, um so sehen, ob das Foto potential hat für einen größeren Druck oder eher für ein Fotoalbum geeignet ist.
Seltsamerweise ist das am Monitor nicht so gut möglich. Ich muss die Fotos ausgedruckt sehen und eine Weile auf mich wirken lassen.
Dafür habe ich mir mit magnetischer Farbe ein Blackboard gebastelt und in der Küche aufgehängt. Dort laufen wir gefühlt ca. 100 Mal am Tag an den Bildern vorbei. Wir freuen uns daran und überlegen immer mal wieder wo welches Bild am besten zur Geltung kommen könnte.
Da die Fotos mit Magneten befestigt sind, werden sie nicht beschädigt und können leicht abgenommen werden, um sie durch neue zu ersetzen. Wir lieben dieses Blackboard.
Was habe ich gebloggt?
Bist Du eine Scanner-Persönlichkeit
Dies ist der Startartikel. Er wird sicher noch einige Ergänzungen erhalten, aber ich wollte nicht länger damit hinter dem Berg halten.
Ausblick
- Es sind 2 weitere Blogartikel geplant. In einem Artikel gehts um das Scanner-Leben als Angestellte(r), die Vorteile und auch die Hindernisse die sich einem in den Weg stellen können.
- Ich produziere meinen Obsidian-Online Kurs. Wenn alles gut läuft, ist er Anfang November bereit zur Veröffentlichung. Ich bin schon ganz aufgeregt.
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Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal
Sabine
Hallo Sabine,
danke, dass du mich durch deinen September mitgenommen hast. Besonders alles rund um die Website, Technik und Google fand ich spannend und die Anmerkung deiner BB, dass alle Blogs so gleich aussehen 🤔. Über die Ernie-und-Bert-Geschichte muss ich auch lachen – wie oft türmen sich die Dinge im Alltag auf und am Ende ist alles, was (sichtbar) bleibt, eine kleine Schramme. Schon irgendwie heldenhaft …
Liebe Grüße von Franziska
Ich habe aufgehört, mich beim Schreiben von den Bedürfnissen von Google leiten zu lassen. Nicht nur, dass es meinen Schreibfluss ständig blockiert, es macht mir auch keine Freude. Meine Texte verlieren dabei so viel an Energie und ich auch 😉 Außerdem ist im Nachhinein noch so viel Veränderung möglich. Mittlerweile bin ich da entspannt.
Dass sich sehr unterschiedliche Bücher doch ergänzen, stelle ich immer wieder fest und finde es sehr bereichernd.
Danke fürs Teilen all Deiner wertvollen Erfahrungen und einen schönen Oktober für Dich!
Marita
Hallo Marita,
vielen Dank für Deine motivierenden Zeilen. Es tut doch immer wieder gut zu erfahren, dass es anderen Menschen manchmal genauso geht. Denn es ist so wie Du sagst: Der Spaß und die Freude am Schreiben geht komplett verloren und es raubt einem wirklich sehr viel Energie. Dein Kommentar kam genau zur richtigen Zeit. Gearde heute habe ich nämlich beschlossen, dass ich mich ersteinmal nicht von den Google-Empfehlungen beeindrucken lasse, sondern wieder frei von der Leber wegschreibe.
Freut mich, dass Dir mein Rückblick gefallen hat.
Dir auch einen sonnigen Oktober!
Sabine